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Kulturgut Mecklenburg-Strelitz – Zukunft kommt von Herkunft

Neustrelitz (bw). „Der Begriff 'Mecklenburg-Strelitz' lief Gefahr, namentlich von der Bildfläche zu verschwinden. Und damit auch die geschichtliche und kulturelle Tradition des Großherzogtums, des Freistaates und des Landkreises Mecklenburg-Strelitz. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, wurde auf Initiative des damaligen Kreistagspräsidenten Dr. Michael Körner und mit Unterstützung des Landrates Heiko Kärger sowie weiterer geschichtlich interessierten Persönlichkeiten aus dem Landkreis Mecklenburg-Strelitz am 14. Dezember 2010 die gemeinnützige Stiftung 'Kulturgut Mecklenburg-Strelitz' gegründet“, erzählt Dr. Rajko Lippert, Vorsitzender des Vereins „Kulturgut Mecklenburg-Strelitz“.

 

Der 1994 im Rahmen einer Gebietsreform entstandene Landkreis Mecklenburg-Strelitz deckte territorial große Teile des ehemaligen Großherzogtums Mecklenburg-Strelitz ab. Deshalb übernahm er selbstverständlich Aufgaben der geschichtlichen Traditionspflege und wurde zum wichtigsten Ansprechpartner aller diesbezüglichen Belange. Im Jahr 2010 folgte dann auf Beschluss der Landesregierung eine weitere Gebietsreform, bei der die bisherigen Landkreise Mecklenburg-Strelitz, Müritz, Demmin und die kreisfreie Stadt Neubrandenburg zum neuen Landkreis Mecklenburgische Seenplatte zusammen gefügt wurden. Da die alten Landkreise mit Mecklenburg-Strelitz, Mecklenburg-Schwerin und Vorpommern unterschiedliche Traditionslinien hatten, war zu befürchten, dass die Traditionspflege von Mecklenburg-Strelitz im neuen Großkreis nicht mehr die bisherige und erforderliche Aufmerksamkeit haben würde. Ein Traditionsbruch war damit vorgezeichnet. „Um dies zu verhindern und die Geschichte von Mecklenburg-Strelitz weiter zu überliefern, zu pflegen und lebendig zu halten, waren die Gründung der Stiftung und des Vereins Kulturgut Mecklenburg-Strelitz eine logische Folge“, begründet Dr. Lippert diesen Schritt. 

 

In den Satzungen von Stiftung und Verein sind die Ziele dazu deutlich formuliert: „Stiftung und Verein haben sich die Aufgabe gestellt, die Traditionspflege, die bisher vom Landkreis Mecklenburg-Strelitz wahrgenommen wurde, nach Kräften weiter zu führen. Zweck der Stiftung ist deshalb die Pflege von Tradition und Kultur des historischen und heutigen Mecklenburg-Strelitz“. Vortragsveranstaltungen, Lesungen, Gesprächsrunden als auch Projektarbeiten gehören inzwischen zum Profil des „Kulturgut Mecklenburg-Strelitz“. So wurde beispielsweise auf einer Vortragsveranstaltung die Wirtschaft von Mecklenburg-Strelitz gestern und heute beleuchtet, auch Mecklenburg-Strelitz und das Militär standen bereits im Fokus der Arbeit des Vereins. An mehreren Gedenkveranstaltungen, z.B. zum 125. Geburtstag des Herzogs Carl Borwin – Namenspatron des Borwinheimes – wirkte der Verein mit. „In diesem Jahr beschäftigten wir uns in mehreren Veranstaltungen mit dem Fall Josef Jakubowski - ein Einzelschicksal, Justizirrtum oder Justizskandal? Dabei wurde mit Unterstützung versierter Juristen der Versuch einer Rekonstruktion des damaligen Mordprozesses am Landgericht Neustrelitz unternommen“, zählt Dr. Lippert auf. In diesen Rahmen passt auch die nächste Vortragsveranstaltung des Vereins am 12. November mit dem Thema "Gerichte, Kriminalität und Justiz in Mecklenburg-Strelitz in Vergangenheit und Gegenwart". 

 

Die Stiftung „Kulturgut Mecklenburg-Strelitz“ hat im Jahr 2013 entschieden, einen mit 5.000 Euro dotierten Daniel-Sanders-Preis für Kultur und Demokratie auszuschreiben. Erstmals wurde dieser Preis am 14. November 2015 nach Entscheidung des Vergabebeirates an Gudrun Mohr, ehemalige Bibliothekarin aus Neubrandenburg, vergeben. Gudrun Mohr erhielt diesen Preis für ihren Einsatz bei der Gründung der Annaliese-Wagner-Stiftung und für ihr Lebenswerk als Autorin. Auch in diesem Jahr wird der Daniel-Sanders-Preis ausgeschrieben. Eng verbunden sind Stiftung und Verein mit dem vor kurzem eröffneten Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz in der Residenzstadt Neustrelitz. Hier befindet sich die erste umfassende Dauerausstellung zur Geschichte des Landes Mecklenburg-Strelitz. Des Weiteren sind das regionalgeschichtliche Karbe-Wagner-Archiv und die Stadtbibliothek im Haus zu finden. Die 1899 erbaute Kaiserliche Post wurde von 2012 - 2015 zu diesem Zweck denkmalgerecht saniert und 2016 mit dem Architekturpreis des Bundes der Architekten Mecklenburg-Vorpommerns ausgezeichnet. „Wir sehen das Kulturquartier als unsere 'Heimat' an, denn hier finden nun unsere Vortragsveranstaltungen und Treffen statt. Unser Vereinszweck und die Inhalte und Ziele des Kulturquartiers sind quasi deckungsgleich. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass wir auch bei einigen Themenbereichen an der Ausstellungsgestaltung inhaltlich mitwirken durften“, blickt der Vereinsvorsitzende zurück.

 

Geschichte und Geschichten sind für den in Neustrelitz geborenen Rajko Lippert schon seit früher Jugend ein faszinierendes Thema. Ob es die Historie von Mecklenburg-Strelitz, Mirow oder Hohenzieritz sind, oder es um die Lebensgeschichten historischer Persönlichkeiten geht - Dr. Lippert verfügt über fundierte Kenntnisse auf diesem Gebiet. „Besonders hat es mir die Ahnenforschung angetan. Die Geschichte meiner Familie ist beispielsweise seit etwa 200 Jahren eng mit Wesenberg verbunden. Das Thema Ahnenforschung hat mich dann auch zur Interessengemeinschaft Genealogie Berlin geführt, in der ich ebenfalls seit 1991 im Vorstand arbeite“, erzählt der Historiker. In einigen Schriftenreihen und Büchern wie beispielsweise „Das Großherzogliche Haus Mecklenburg-Strelitz“ hat Dr. Rajko Lippert sein umfangreiches geschichtliches Wissen zu Papier gebracht. 

 

 

Kulturgut Mecklenburg-Strelitz e.V.

Vorsitzender des Vereins: Dr. Rajko Lippert 

Markt 9

17235 Residenzstadt Neustrelitz

Tel. 03981 28880

www.kulturgut-mecklenburg-strelitz.de




    letzte Änderung: - 08.11.2016 11:27

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