Institut für Sozialforschung und berufliche Weiterbildung gGmbH Neustrelitz – Zukunftsmacher mit Visionen
Neustrelitz (bw). „Unsere Geschichte reicht bis in das Jahr 1991 zurück. Damals wurde vom Institut für Sozialforschung und Betriebspädagogik Berlin eine Zweigstelle in Neustrelitz aufgebaut. Allerdings stellte das Mutterunternehmen nach nur fünf Jahren die Arbeit ein und die Neustrelitzer Kollegen standen vor der Frage: Was tun? Entschlossen nahmen sie ihre Zukunft in die eigenen Hände und gründeten ihr 'eigenes' Unternehmen, das Institut für Sozialforschung und berufliche Weiterbildung gGmbH. Das Unternehmen schaut inzwischen auf weitere 20 Jahre erfolgreiche Arbeit zurück. Grund genug, dieses Jubiläum mit einer Festwoche unter dem Motto 20+5 zu begehen, denn so lange besteht die Einrichtung in der Residenzstadt jetzt insgesamt“, begründet Grit Thiede-Reichel. Sie ist die Geschäftsführerin des ISBW und hat den Staffelstab vom Mitbegründer Dr. Reinhard Kühne im Jahr 2005 übernommen. Insgesamt 20 hauptamtlich beschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ISBW sind an den Standorten in Neustrelitz, Neubrandenburg, Waren und Röbel tätig. Unterstützung kommt dazu noch von zahlreichen nebenamtlichen Fachexpertinnen und Fachexperten.
„Wir stehen als staatlich anerkannte Einrichtung der Weiterbildung mit unserer Bildungs-, Forschungs- und Projektarbeit sowie unseren Aufträgen in der Organisationsentwicklung und -beratung für die Professionalisierung psychosozialer Arbeitsfelder“, umreißt Grit Thiede-Reichel das Aufgabenprofil des ISBW. Mit den spezifischen Anerkennungen als freier Träger der Jugendhilfe, als staatlich anerkannte Altenpflegeschule sowie als von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. anerkanntes Institut für die Qualifizierung im Bereich „Palliative Care für Pflegende“ verfügt das Institut zudem über besondere Feld- und Fachkompetenz.
„Darüber hinaus engagieren wir uns in der Beratung und Prozessbegleitung von Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei individuelle Entwicklungsfragen, die in interdisziplinären Teams fachlich begleitet werden“, macht die Geschäftsführerin deutlich. Als Beispiel nennt Grit Thiede-Reichel hier die Fach- und Praxisberatung von insgesamt 33 Kindertagesstätten im Land Mecklenburg-Vorpommern. Darunter auch mehrere Kitas der Perspektive Wismar gGmbH. „Hier verknüpfen sich alle Arbeitsbereiche der psychosozialen Arbeit, denn wir beraten die pädagogischen Fachkräfte in den Einrichtungen, qualifizieren die Mitarbeitenden in speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Weiterbildungsmaßnahmen; wir unterstützen bei der Entwicklung von Konzepten oder bei dem jüngsten Vorhaben, sich als attraktiver Arbeitgeber insgesamt aufzustellen“, zählt die Geschäftsführerin auf. Ein weiterer Tätigkeitsbereich in diesem Zusammenhang ist auch der Kindertagespflege gewidmet. „Ein besonders anspruchsvolles Projekt ist hier die videogestützte Beratung und Begleitung von Tagesmüttern direkt in der Häuslichkeit sowie in Kleingruppen an unseren Standorten. Mit dieser Methode nutzen nahezu 30 Tagesmütter im Landkreis die Chance, die Arbeit mit den Kindern unter den Aspekten von Bindung und Bildung, Beobachtung und Dokumentation zu reflektieren. Nach gut zwei Jahren Arbeit auf diesem Gebiet können wir inzwischen bei den beteiligten Tagesmüttern eine deutliche Sensibilität für die Interaktion zwischen Tagesmüttern und den Kindern in der Kindertagespflegestelle feststellen“, fasst Grit Thiede-Reichel zusammen.
Weitere Modellprojekte laufen in der Familienbildung oder im Bereich Pflege, wo am Aufbau einer Fachstelle für Psychoonkologie und Palliative Care gearbeitet wird. „Spannend dürfte sich auch ein weiteres aktuell angelaufenes Projekt entwickeln, bei dem es um Entgeltgleichheit in Unternehmen geht. Wir werden Unternehmen begleiten, die sich in diesem Bereich engagieren. Gleicher Lohn für gleiche oder auch gleichwertige Arbeit, ob Frau oder Mann – so könnte man das Thema auf den Punkt bringen“, betont Grit Thiede-Reichel.
Es ist schon ein immenses Themenspektrum, welches die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ISBW in den Arbeitsfeldern Berufliche Aus- und Weiterbildung, Organisationsentwicklung und Organisationsberatung, der Sozialforschung und Praxisforschung sowie den zahlreichen Modellprojekten abzudecken haben. „Dabei können wir uns auf überaus engagierte Kolleginnen und Kollegen verlassen. Ein gutes Unternehmensklima ist dafür der Garant. Schließlich wollen wir ja auch ein Stück weit bei unseren Partnern als gutes Beispiel voran gehen“, macht die Geschäftsführerin deutlich. Stillstand bedeutet Rückschritt und so arbeitet das ISBW ständig daran, die Arbeitsfelder durch die Entwicklung zeitgemäßer Bildungsformate weiter voran zu bringen. „Und wir freuen uns darauf, zu Beginn des neuen Jahres im Bereich der Kindertagesförderung unsere Fachkompetenz auch am praktischen Beispiel unter Beweis zu stellen. Denn wir werden in Neustrelitz unsere Kita „spielZeiT“ eröffnen. Zeit zum Spielen, das ist Zeit zum Lernen und deshalb sollte das unser Motto für die Kleinen sein“, informiert Grit Thiede-Reichel. Übrigens ist das ISBW Neustrelitz ein „Zukunftsmacher in Mecklenburg-Vorpommern“. Zukunftsmacher MV ist ein landesweites Netzwerk aus Unternehmen, die Visionen verfolgen und um die Ecke denken. Mit unkonventionellen Veranstaltungsformaten macht das Netzwerk erlebbar, wie Unternehmen neue Wege gehen und wie innovative Personal- und Unternehmensführung zum Erfolg führt. Die ISBW gGmbH ist Mitglied der ersten Stunde dieses Netzwerkes.
Doch zurück zur Festwoche: Diese findet in der Zeit vom 1. bis 4. November an allen Standorten des ISBW statt und soll mit vielfältigen Aktivitäten Gelegenheit zum gemeinsamen (Fach-)Austausch bieten. In Waren lädt die Familienbildungsstätte beispielsweise am 2. November ab 10 Uhr zum Familiencafé und zu Mitmach-Angeboten ein. Ab 16 Uhr kommt hier ein Theaterprogramm für Eltern und Großeltern zur Aufführung. Es steht unter dem Titel „Eltern sein – ein Kinderspiel?!“
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