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Schafscheune – Hofkäserei Vietschow - Lecker „Schwarzes Schaf“

Vietschow (bw). Unweit von Teterow in der Mecklenburgischen Schweiz liegt eingebettet in weite Felder und  Waldstücke der kleine Ort Vietschow. Eines der markantesten Gebäude im Ort ist eine große Scheune, die heutige Schafscheune. „Ehemals war dies die Scheune eines Rittergutes. Ihr Baustil als 'Durchfahrscheune' mit einem Wall aus gestampften Lehm ist nach Aussage von Fachleuten im Land nur sehr selten anzutreffen“, weiß Claudia Schäfer. Sie betreibt gemeinsam mit ihrem Partner und Lebensgefährten Steffen Honzera hier eine ökologische Landwirtschaft mit Schwerpunkt Milchschafhaltung  und Käserei. Die Schafställe, die Wohnung, das Heulager, die Werkstatt, der Traktorunterstand, die Käserei und eine Ferienwohnung sind alle unter dem riesigen Dach der Schafscheune vereint. 

 

„Unser 'Kapital' sind unsere Schafe. Sie sind die perfekten Kulturtiere. Wir halten die klassischen deutschen Milchschafe, deren Rasse auf die Ostfriesischen Milchschafe zurück geht“, sagt Claudia Schäfer. In den letzten Wochen haben die meisten Muttertiere ihren Nachwuchs bekommen und so tummeln sich auf den Wiesen rund um die Schafscheune fast 60 Muttertiere mit 120 Lämmern. Abends geht es zurück in die Scheune, wo für die Tiere frisches Heu bereitgehalten wird. Überhaupt haben die beiden Schafzüchter ein sehr enges Verhältnis zu ihren Tieren. Jedes Schaf hat hier seinen Namen. Um dabei die Übersicht zu behalten, wird Jahr für Jahr ein neues Motto für die Namen gewählt. In den letzten Jahren standen so einmal Baum-Namen,  arabische Namen oder Kräuter-Namen zur Wahl und nächstes Jahr sind japanische Namen aktuell. Nach der Geburt kommen Mutti und Lämmchen – meist sind es zwei – erst einmal in ein separates Gehege, um sich aneinander zu gewöhnen. „In den darauf folgenden 45 Tagen bleiben die Kleinen  bei ihren Müttern und werden von ihnen versorgt. Erst dann beginnen wir mit der Nutzung der Milch für unsere Käserei“, erklärt Claudia Schäfer. Diese Nutzung läuft bis in den Spätherbst hinein. Im Winter geben die Tiere keine Milch mehr. In dem knappen halben Jahr der Milchsaison herrscht  allerdings Hochbetrieb in der Käserei. Zweimal am Tag werden die Schafe gemolken, dazu steht ein spezieller Melkstand in der Scheune zur Verfügung. Die Milch wird dann in die Tanks in der Käserei gepumpt. Hier entstehen dann die unterschiedlichsten  Käsesorten, aber auch Joghurt oder Quark sind im Angebot. Während Frischkäse gleich nach Fertigung zum Verzehr bereit steht, müssen Hartkäsesorten erst einmal in verschiedenen Reifekammern lagern, was bis zu sieben Monate dauern kann.

 

„Die wohl bekannteste Art Schafskäse ist ein Weichkäse. Dieser cremige und milde Käse reift eingelegt in Molke-Salzlake. Wir bieten unseren Weichkäse „natur“ und eingelegt in Öl mit Kräutern an. Auch zum Überbacken oder Füllen von Gemüse eignet sich der Käse - und natürlich ganz klassisch über einen schönen Sommersalat.  Ihren Ursprung hat diese Käsesorte in Griechenland und ist als 'Feta' bekannt. Allerdings ist dieser Name gesetzlich geschützt. Bei uns wird er als 'Weißes Schaf' angeboten“, erläutert die Fachfrau. Im Kontrast dazu steht  „Das Schwarze Schaf“, ein klassischer Schnittkäse. Jung ist er mild und cremig. Je länger er reift, umso fester und würziger wird er. Erst gleicht er dem spanischen „Manchego", später dem italienischen „Pecorino".

 

Und die Palette reicht weiter von buntem Schnittkäse mit Kräutern wie Paprika, Pfeffer, Petersilie, Zwiebel und Knoblauch, über einen Schnittkäse mit Brennesseln bis hin zu Schnittkäse mit Bockshornkleesamen. „Beliebt ist auch unser Pfannen- oder Grillkäse, der draußen gegrillt, im Backofen oder auch in der Pfanne zubereitet werden kann. Wenn dieser Grillkäse heiß wird, kommt er geschmacklich so richtig auf Touren“, empfiehlt Claudia Schäfer. Für die Fertigung von Frucht-Joghurt werden natürlich frische Früchte aus dem eigenen Garten verwendet. Überhaupt ist hier in der Schafscheune alles „Bio“, denn das kleine Unternehmen ist ein Biolandbetrieb. Vom Gras auf den Wiesen bis hin zum selbst eingebrachten Heu und den Umgang mit den Tieren werden die Richtlinien für einen Biolandbetrieb streng eingehalten. Man ist Mitglied beim Bioland - Verband für organisch-biologischen Landbau e.V. und im Verband für handwerkliche Milchverarbeitung (VHM). 

 

Erwerben kann man den leckeren Schafskäse übrigens direkt auf dem Hof im kleinen Hofladen. „Dafür gibt’s zwar keine offiziellen Öffnungszeiten, aber das ist kein Problem, denn wir sind stets auf dem Hof bzw. in der Scheune anzutreffen, denn unsere Schafe sind für uns ein Vollzeit-Job und daher ist immer jemand vor Ort“, sagt Claudia Schäfer. Im Hofladen sind übrigens neben dem Käse auch diverse Wurst- und Fleischsorten sowie Schafsfelle, Schafsmilch-Seifen und Plüschtiere im Angebot.

Darüber hinaus beliefert die Schafscheune Vietschow verschiedene Hotels, Restaurants und auch Geschäfte wie beispielsweise die „Zwiebel“ in Demmin oder das „Plauder Käseeck“ in Plau am See. „Für letzteres fertigen wir auch Käsesorten nach speziellen Rezepturen an wie Frischkäse mit Rosenblättern oder Ringelblumen“, ergänzt Claudia Schäfer. 

 

Wer Interesse daran hat, einmal hinter die Kulissen dieses Betriebes zu schauen, dem bietet sich die Möglichkeit an einer Hofführung mit Verkostung teilzunehmen. Ebenso besteht für junge Leute auf dem Schafhof die Möglichkeit mitzuarbeiten, ein Praktikum zu machen, zu WWOOFen oder ein FÖJ abzuleisten. 

 

Schafscheune - Hofkäserei Vietschow

Ringstraße 28

17168 Vietschow

Telefon: 039976 50 186

www.schafscheune.de




    letzte Änderung: - 02.05.2017 10:27

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